Auf zu neuen Abenteuern

Radreise Jakobsweg Frankreich

Nachdem ich mir im Sommer ein E- MTB, Flyer Goroc TRX 4.63, zugelegt hatte, kam die Idee auf, die französischen Jakobwege mit den E-Bikes durchzuführen. Marcel stellte die Routen über Outdoorbücher zusammen.

Trier - Vezelay

Via Toronencis

 Via Lemovicensis

 

Grobe Ziele, Trier, Vezelay, Ronconvalles, Bordeaux, Belgien,Aachen, Köln, Bonn Koblenz,

ca. 3000 km, Zeit 4-5 Wochen.

Von Trier-

Vezelay nach Roncesvalles (Via Lemovicensis)-

Roncesvalles nach Paris (Via Turonensis)

nach Koblenz

Vom 9.8 bis 12.9.2024

3.300 km

Übersichtskarte von gpx.studio, Mapbox, OpenStreetMap


Frei, 09.08.24, Tag 1, Trier- Vigy, 96 km. 1600 HM

Um 08.00 h verluden wir unsere Räder auf den Radanhänger von Marcels Vater. Mit seiner Frau und uns 2 Beiden ging die Fahrt nach Trier in Richtung Frankreich. Dort starteten wir bei sonnigen Wetter von der Porta Nigura.

Schon kurz nach verlassen der Stadt führte der Weg über Felder u Wald / Schotterwege, die es in sich hatten. Zum einen von der Beschaffenheit als auch der Steilheit. Mein Flyer wurde alsbald einem praktischen Härtetest ausgesetzt.

was soll ich sagen, in einigen Punkten waren schnell die Grenzen am Rad zu sehen bzw zu spüren. 

Im normalen Gelände bzw Straßen war das Fahren prima.

In der Praxis unter Volllast der Packtaschen von 15 kg zeigten sich die ersten Mängel.

Durch die ungünstigen Gewichtsverhältnisse rutschte das Rad schnell mal weg, u ich machte mehrfach Bekanntschaft mit den unterschiedlichen Bodenbelägen auf der Strecke, die alle glimpflich verliefen, da die Packtaschen u der Lenker mit Hörnchen alles wegfingen. Ich landete noch in einer Matschfütze, da ich mit den Schuhen wegrutschte und ca. 45 kg nicht mal eben so zu halten sind.

Die Ortliebtaschen hielten an dem mickrigen Gepäckträger nicht ordentlich und hüpften bei entsprechenden Bodenwellen aus der Halterung. Schon nach kurzer Zeit brach ein Halteteil und es mußte ein Kabelbinder seine Aufgabe übernehmen.

Einige Schrauben, die sich gelockert hatten, konnten wir mit unserem Bordwerkzeug festziehen. Für andere bedurfte es eine Werkstatt.

Nachdem wir noch Veränderungen an der Sitzposition vorgenommen hatten, lief es besser. Aus unbekannten Gründen stellte ich am frühen Nachmittag noch fest, dass bei einem neuen Shimano Radschuh, dass das Bora Schliesssytem gerissen war, somit für die weitere Tour nicht mehr zu gebrauchen waren. Mal schauen, wie es mit dem Rad so weiter geht.

Zum Anfang landeten nach steilem Aufstieg beim Gallo Römischen Tempelbezirk auf dem Metzenberg, deren Gebäude bzw die Anlage gut erhalten ist. In der Stadt Perl stärkten wir uns Sachen aus dem dortigen Rewe-Markt. Marcel konnte bei Deichman in der Zeit sein Akku laden, für mich ergab sich in allen weiteren Geschäften keine Lademöglichkeit. Mein Akku sollte laut Anzeige mit beiden Akkus im Flex bzw Fly Modus ca. 100 km schaffen. Ca 15 km vor Vigy zeigte der Akku noch ca. 20% an, was bis zum Zielort reichen sollte. Auf der Fahrt im Flex-Modus fiel plötzlich der Motor aus. Erst nach erneutem Einschalten wurde der Motor verspätet aktiv. Wir suchten einen in der Nähe befindlichen Bauerhof auf und  luden mit Erlaubnis den Akku für ca. 30 min auf, was auch reichte.

Gegen 19.h erreichten wir unsere Unterkunft. Offziell war die Rezeption schon seit 18 h geschlossen. Eine Angestellte, die noch im Gebäude war, half uns weiter, so dass wir für 30€ incl. Frühstück dort bleiben konnten. Wir hatten auch die Möglichkeit unsere Räder mittels Schlauch u Bürste zu reinigen. Weiterhin konnte ich meine Sachen waschen u trocknen.

Da es dort aber nichts zum Abend essen gab, aßen wir halt unsere Powerriegel u ich noch 1 Banane.

Spät am Abend gings zu Bett, wobei  an Schlafen noch nicht zu denken war, da es im Zimmer trotz geöffnetem Fenster noch sehr warm war.



Sa, 10.08, Tag 2, Vigy- Frouard, 86 km, 1100 HM,

Ab 0730 h gab es Frühstück, welches aus Müsli, Cornflakes, Milch, Orangensaft, Baguette, Marmelade, Nutella u Joghurt bestand.

Zunächst war unser Ziel die Stadt Metz, um folgende Punkte abzuarbeiten.

Aufsuchen eines Radladens, um noch am Rad zu schrauben oder evtl ein Ortliebersatzteil zu  finden.

Rücksendung meiner Schuhe zu Marcels Vater

Besuch bei Decathlon, um Schuhe u 1 Fahrradweste zu kaufen.

Die ersten 2 Punkte konnten wir in einem Einkaufzentrum in Metz erledigen. Das Paket nach Deutschland kostete mal eben 28 €.

Beim Decathlon fand ich meine Sachen, so dass wir uns gegen Mittag noch beim in Nähe befindlichen MC Donald stärkten.

Zwischenzeitlich machte ich noch kleine Veränderungen an der Sattelhöhe/ Sattellänge, u noch eine bessere Position auf dem Rad zu haben, was dann auch passte. Es war heute ein sehr sonniger u heißer Tag zu radfahren. Zeitweise fuhren wir an Flüssen vorbei u sahen große Flächen mit Getreide oder Sonnenblumen oder abgeernteten Feldern und Waldflächen. Immer wieder führte uns der Weg durch kleine Orte, die über steile Strecken erreicht wurden, gesäumt von kräftigen Schotterpisten oder zahlreichen Wegen mit Pisten von Wurzelwerk aller Art und Größe.

Im Gegensatz zu den spanischen Wanderwegen, waren die Wege nur wenig beschriftet bzw als solche zu erkennen. Zudem gab es so gut wie keine Sitzgelegenheiten, um eine Pause machen zu können. Offensichtliche Bars auf dem Weg oder Hinweise suf Unterkünfte Mangelware.

Am frühen Nachmittag machten wir in einer Stadt einen Stopp in einer Bar, um was zu trinken. Ich nutzte die Gelegenheit, um meinen Hauptakku dort zu laden, da mir angezeigt wurde, dass der 2. Akku. leer u der 1. Akku noch 25 % hatte. Mit 61% für ca 100 km im Flex

Modus gings weiter.

Dies reduzierte sich bald auf 40 km und ca. 35%. Dann fiel mal wieder im Flex-Modus der Motor aus. Nach Neustart wurden für beide Akkus über 50% Akku angezeigt.

Kurz vor unserem Hotel in Frourad war ein weiterer Decathlon Laden.

Da die Metallpunkte der Pedale auf den Sohlen stark im Schuh zu spüren waren, tauschte ich das Paar gegen ein anderes Paar aus. 

Der Tausch verlief sehr kundenfreundlich u sehr relext ab.

Die Übernachtung erfolgt heute im Enzo Hotel. 50€ für ein Doppelzimmer. 

Im Bufallo Grill Restaurant gegenüber aßen wir lecker zu Abend.

Im Hotel war chillen bzw schreiben unserer Berichte angesagt, bevor es zu Bett ging.



So, 11.08.24, Tag 3, Frourad- Coussey, 82 km, 850 hm

Heute starteten wir wieder bei bestem Wetter, so dass es wohl auch sehr warm werden wird. Sonnenschutz war gleich angesagt. Nach kurzer Zeit war im Ort eine geöffnete Bäckerei, wo wir uns davor gleich stärkten. Nach Liverdun fuhren wir durch ein bewaldetes Naturschutzgebiet.

Als wir an einer Brücke Fotos machten, flog ein Eisvogel an uns vorbei. Marcel entdeckte ihn zuerst.

Die Strecken abseits der Straßen waren sehr hügelig, die Feldwege strotzten vor grobem Schottersteinen / material bzw kräftigen Schlaglöchern. Auch auf Wiesenflächen, die als Weg beschrieben waren, wiesen zum Teil kräftige Spurrillen oder Schlaglöcher auf, die die Räder schon mächtig forderten. Aber alles lief rund und wurde ohne Schaden überstanden. Vor der Stadt kamen wir noch an einer Bunkeranlage vorbei, die 1899 erbaut wurde.

In Toul führte uns der Weg an der dortigen Kathedrale vorbei. Die Besonderheit war am Hauptportal der Kirche zu sehen. Hier fehlten in den entsprechenden Ausnehmungen sämtliche Heiligenfiguren. Auf freien Plätzen vor Restaurants oder Bars saßen Leute und genossen den freien Tag.

An der Rundkirche von Ricny Saint Martin macht wir einen kurzen Fotostopp. Um die Kirche herum gab es zahlreiche Grabstätten. Am Eingang gab es eine Wasserstelle, die wir nutzten, um uns abzukühlen, da die Temperaturen schon bei 30°lagen und sich bis zum Nachmittag noch auf 38° steigerten. Im Ort Vaucouleurs machten bei einer Bäckerei Pause u konnten dort auch unsere Akkus aufladen. Vor dem Laden stand ein Tisch u 2 Stühle, so dass wir die Leckereien im Schatten genießen konnten. Da wir von dort keine Unterkunft telefonisch erreichten, wichen wir auf den Ort  Coussey aus, der auf dem Camino nach Le - Puy liegt.Hier übernachten wir für 60€ im Hotel A La Ducasse für das Doppelzimmer.  Trotz der hohen Temperaturen war die Fahrt dorthin noch angenehm, da ein stätiger Wind uns begleitete. Leider hat dass dazugehörige Restaurant heute geschlossen. Im Ort gibt es keine weiteren Lokalitäten. So nutzten wie unsere Vorräte an Obst u Riegel. Somit müssen wir morgen wieder zurückfahren, um auf “ unseren Camino “ zu kommen.





Mon, 12.08.24, Tag 4, Cossey-Colombey-les Deux-Exlises, 99 km, 1450 hm

Um 0730 h brachen wir ohne Frühstück auf. Der 23 km lange Weg führte nur über Straßen, um zeitnah wieder am Camino anzukommen. Nicht sehr abwechslungsreich, aber schnell am     Ausgangspunkt unseres Tages.

Nach Durchfahren weiterer Orte folgten natürlich wieder Wald/Wiesen Wege sowie extreme  Schotterpisten u kräftigen Matschwege mit zahlreichen tiefen Spurrillen von Traktoren. Hier mußte konzentriert gefahren werden, um das Material zu schonen bzw um Stürze zu vermeiden. Die Grasflächen waren z.T. sehr hoch bewachsen, so dass  tiefe Spurrille da waren, die man erst im letzten Augenblick wahrnehmen konnte. Für Wanderer nur sehr schwer zu erkennen bzw zu bewältigen, zumal es nur wenige Hinweise gab. Da wir zwischenzeitlich keinen Bäcker oder eine Bar fanden, suchten wir uns einen schattigen Platz, um uns mit unseren Riegel bzw Obst zu versorgen. Bis zum Mittag zeigte das Thermometer schon über 35° an. Auf der Straße nach La Haupette bekam ich einen Plattfuß am Hinterrad. Eine milchige Flüssigkeit im Schlauch, als Plattenschutz, sollte dies eigentlich verhindern,tat es aber nicht. Sei es drum. An einer schattigen Stelle wurde der Reifen zügig gewechselt. In Joinville versorgten wir uns mit Proviant u aßen ihn gleich davor an einer schattigen Stelle. Hier buchte Marcel ein Hotel in Colombey in ca. 45 km Entfernung. Da es mit meinen  Akkuständen knapp werden könnte, fanden wir in Anboville die Unterkunft eines älteren Paares, wo wir Strom tanken u was trinken konnten. Sie vermieten wohl auch Zimmer an Pilger. Denn plötzlich sprach uns ein Deutscher vor der Tür an und würde für uns dolmetschen, da dass Paar nur französisch sprach. Alex, so hieß der Pilger, hat sich von Köln über Trier auf den Weg mit Endziel Santiago gemacht wobei er in Spanien mehrere Jakobswege miteinander verbinden wird. Im November soll das Ziel erreicht sein. Er ist von Beruf Französischlehrer u hat sich 1 Sabbatjahr genommen, um die Tour in der Form machen zu können. Nach einer Ladezeit von einer 1/2 Std brachen wir wieder auf, da die Akkus die restliche Strecke von ca. 22 km vom Stand her bewältigen sollten. Wir kamen bei Bauzancort an einen Bach vorbei, in dem sich einige Leute bei Temperaturen an die 40° in dem Bach abkühlten. Die Gelegenheit nutze ich auch. Schuhe u Strümpfe aus u rein in knietiefe Nass. Die Wassertemperatur lag bei 16-17 °. Nach dem Abkühlen fühlte es sich angenehmer an. Ich zog mein T-Shirt nass wieder an, bevor wir starteten. Angenehm bei der Fahrt. Jedoch binnen einer 1/4 Std war alles schon wieder getrocknet. Da der restliche Streckenverlauf zum Teil sehr heftig war u mehr Leistung als gedacht verbrauchte, gingen die Akkus zu neige u Marcel leistete mir am letzten Anstieg zu unserem Zielort Schiebehilfe. Zuvor hatte er in einem matschigen Waldstück Bekanntschaft mit dem Boden gemacht, da er mit dem Rad u Schuhen wegrutschte u sich so nicht mehr halten konnte. In dem Logis Hotel bekamen ein großes 2 stöckiges Zimmer, in dem wir die Räder mitnehmen und laden konnten. Vor dem Hotel konnten wie unsere Räder mittels Wasserschlauch vom Matsch befreien. Am Abend genossen wir im dazugehörigen Restaurant jeweils ein 3 gängiges Menü für 23 €, welches sehr lecker schmeckte. Ab 0730 h gibt es morgen früh ein Frühstücks-Büfette, welches im Preis von 85€ enthalten ist.


Di, 13.08.24, Tag 5, Colombey-les-Deux-Eglises-Tonnerre, 102 km, 1550 hm

Nach einem guten u reichhaltigen Frühstück gings bei bestem weiter auf Tour. Nach kurzem Straßen verlauf wechselte es zu Kies u Waldwegen. Heute fuhren wir durch die Campagner Region, mit unzähligen Weinrebenfeldern u dazwischen zahlreiche Felder von riesiger Größe, die z. T. abgemäht bzw in Abarbeitung waren. Die Forstwege waren übersät mit Geäst. Zeitweise war auch kein Weg erkennbar oder wir mußten wegen der Bodenbeschaffenheit die Räder schieben. Wieder auf einem Kiesweg waren bemerkte ich das Schlingern meines Rades. Erneuter Plattfuß am Hinterrad. Während ich mich um den Schlauch kümmerte, entfernte Marcel eine Dornenspitze aus dem Mantel. Kurze Zeit später ging die Fahrt weiter durch einen Wald. Hier trafen wir einen jungen deutschen Pilger, der von Saarbrücken gestartet ist u nach Santiago wandern möchte. Zur Mittagszeit waren wir in Ricey-Bas.

An einem Kiosk hatte ich die Möglichkeit meinen Akku zu laden. Durch die vorherigen Höhenprofile wurde mehr Leistung abgerufen als gedacht.  Die Temperaturen lagen heute um die 30°, was sich angenehmer anfühlte. In einen weiteren Ort trafen wir auf einen weiteren Pilger. Es war der 38 jährige Michael aus Dortmund, von wo aus er auch gestartet war. als durchtrainierte Person läuft er Tagesetappen von 35 - 60 km. Er nutzt überwiegend ultraleichtmaterial von Z-Packs u schläft im Zelt. Auch sein Ziel ist Santiago. Ab Spanien wird er Material nach Deutschland schicken u in Herbergen übernachten. Am Nachmittag fuhren wir durch einen dichten Wald mit tiefen Spurrillen, die teilweise auch noch feucht waren. Bei einer Durchfahrt rutschte mir das Hinterrad weg. Durch die plötzliche Gewichtsverlagerung kippte das Rad zur Seite weg u ich landete auf dem Boden. Dabei rissen die vorderen Kabelbinder für die Halterung der Rahmentasche, deren kräftigen Magnetverschlüsse sich dabei geöffnet hatten. Da es in dem Waldstück recht dunkel war, ist mir beim Blick in die Tasche u dem Verschließen, der Verlust meiner Geldbörse, leider erst am Abend aufgefallen. Hatte im Bereich der Sturzstelle am Boden such nichts liegen sehen. Neben wenig Bargeld sind nun meine persönlichen Papiere u die Bankkarte weg. Erkenntnis daraus, die Papiere werden bei der nächsten Tour an einem separaten Platz deponiert. Alle Papiere sind aber auf dem Handy abrufbar. 

von Unterwegs buchte Marcel ein Hotel in Tonnerre. In Melisey machten wir im Garten eines Landhauses mit Vermietung eine Pause u luden unsere Akkus auf. Im Schatten unter einem Baum konnten wir das gereichte Wasser mit Eis in Ruhe genießen. In Tonnerre übernachten wir im Hotel du Centre, das DZ für 80€. Die Räder  wurden in einem Raum abgestellt.

Beim Chinesen im Ort aßen wir vom angebotenen Buffet.

Zurück im Hotel fiel das Einschlafen schwer, da es im Zimmer sehr war u sich auch durch das geöffnete Fenster nicht abkühlte.


Mi, 14.08.24, Tag 6, Tonnerre- Vezelay, 83 km, 1100 hm

Da es über Nacht u noch am Morgen regnete beschlossen wird nach dem Frühstück aus Sicherheitsgründen per Straße nach Venzelay zu fahren. 

Zum Start regnete es noch leicht, hörte nach ca 1 Std auf. Der Himmel war weiter dunkelgrau u mäßig windig. Gegen 1130 h erreichten wir nach über 60 km in Avallon ein größeres Fahrradgeschäft. Dort kaufte ich mir einen anderen Sattel, da der Sqlab-Sattel doch schmerzhaft drückte. Zudem wurde die Schraube am Fahrradständer getauscht. Ich  ließ das Rad am Montageständer hochfahren, da gestern bei Walddurchfahren plötzlich ein Ast unter der Motorabdeckung steckte. Die Stelle war zu sehen, ab nichts weiter beschädigt. Einen Schlauch mit Gelfüllung fürs Hinterrad konnte nicht montiert werden, da er nicht das passende Ventil hatte. Marcel wollte noch Ersatzschrauben für seine Shimanobremsen haben. Die hatten sie leider auch nicht. Zwischenzeitlich hatten sich die dunklen Wolken u die Sonne schien wieder. Die Temperaturen stiegen merklich. Beim Lidlmarkt in Avalon machten wir einen Zwischenstopp, bevor es auf die 20 km nach Vezelay ging. Dabei ging es an großen Sonnenblumenfeldern vorbei. Den ganzen Tag über donnerten immer wieder Militärmaschine in unterschiedlichen Höhen u Geschwindigkeiten über uns hinweg. So war es in den vorherigen Tagen auch schon. Bevor Vezelay erreicht wurde, war schon weitem eine erhöhte Festungsanlage zu sehen.

Macel hatte im Ort ein Arpartement gebucht, welches sich über dem Cafe Les Macarons de Charon befindet. Die letzten km ging es mit Steigungen von bis zu 12% zum Ort hinauf. Unser Unterkunft befindet sich in der Nähe der Kathedrale, die durch ihre Größe, vor allem aber über ihre Schlichheit beeindruckt. In ihrem Kellergewölbe befindet sich auch eine Crypta. Am Abend aßen wir in einem Restaurant ein Menue für 25€, was qualitätsmässig aber an unser vorheriges  Menue von den letzten Tagen nicht heranreicht.

Da die Unterkunft unter dem Dach ist, ist es auch hier sehr warm u die geöffneten Fenster im Dach bringen nicht viel Abkühlung.


Do, 15.08.24, Tag 7, Vezelay- Nevers, 96,8 km, 1650 hm

Gestärkt mit frischen Croissants vom Bäcker machten wir uns um 0815 h auf den Weg. Entgegen der Angabe von Marcel, dass es laut laut Buch ein moderates Höhenprofil sein sollte, wurden wir binnen kurzer Zeit eines besseren belehrt. Die nächsten 2 1/2 Std bedeuteten für uns sowie für die Räder den absoluten Härtetest. Es ging über Kies/ Steinflächen mit bis zu Fußball großen Steinen, Gras-wegen nicht erkennbaren Bodenlöchern oder tiefen Spurrillen sowie Wegen, die von 2 m hohen Sträuchern gesäumt waren. das alles bei Steigungen zwischen 5-12 % oder Gefälle bis zu 11%. Es gab Passagen bei denen die Räder nur mittels Schiebehilfe nach oben geführt werden konnten. Da wir so mit uns u dem Material beschäftigt waren, war es nur im geringem Mass möglich einige Fotos von den Geländen zu machen. Bei der Durchfahrt der Strauchreihen wurde der Weg zusätzlich durch Strauchzweige verengt, so dass mir an der rechten Schulter ein Loch in das T-Shirt gerissen wurde.

Von bedecktem Himmel bis kräftigem Sonnenschein ab Mittag, bei 31 °, wurde uns alles geboten.

Da heute in Frankreich ein Feiertag ist, waren die Geschäfte überwiegend geschlossen.

Gegen Mittag machten wir an einem Weinlokal eine Pause u konnten auch die Akkus laden. Um Akku zu sparen u in Nevers ohne weiteren Stopp anzukommen, fuhren wir nur über Straßen dorthin. Im Ort übernachten wir in City Hotel Nevers, Centre Gare, für 70€ das DZ. Zum Abend nahmen wir an meinem Rad per Fit-App Veränderungen  vor. wir werden das Ergebnis morgen in der Praxis sehen. Da es nur beim Rad möglich war, holten wir es aus dem verschlossenen Zimmer. Der hintere Reifen war platt. Somit erneuter Reifenwechsel mit neuem Material. Beim entfernten Schlauch hatte sich das Klebepatt wieder gelöst. Patts wurden entsorgt u normale Flicken zum verkleben eingesetzt. Im Velo- Cafe in der Stadt aßen wir draußen bei angenehmen Temperaturen. Morgen früh werden zum Decathlon bzw zum daneben stehenden Radladen fahren u notwendige Teile kaufen bzw mein Rad am Motor prüfen lassen, da dort ein Ast an der Schutzvorrichtung steckte .

Mal gut, dass das nicht heute auf der Tour passierte. Das wäre schwierig geworden.

Heute bestand die Gegend zum größten Teil aus Wiesen, Getreide /Ackerflächen. In den kleinen Dörfern scheint die Zeit zwischen den 50-70er Jahren stehen geblieben zu sein. Nicht wenige Häuser oder Geschäfte sind geschlossen oder in schlechtem Zustand.


Frei,16.08.24, Tag 8, Nevers- Saint-Amand-Montrond, 96 km, 500 hm

Unser heutiges Frühstück holten wir uns aus der Bäcker in der Nähe unseres Hotels u aßen es bei den Rädern. Danach führte uns die Tour zunächst zu einem Fahrradgeschäft, um die Kunststoffabdeckung unter dem Motorblock neu auszurichten u 1 blankes Stromkabel abzuisolieren, Ursache durch den Einschlag eines Holzstücks. Im Hinterrad ließ ich mir einen Schlauch mit Gelfüllung einsetzen. Mal sehen wie lange der ohne Platten hält. Marcel bekam hier endlich seine Schrauben für seine Shimano Bremsen. Danach gings weiter zum in der Nähe befindlichen Decathlon, um 1 neues T-Shirt u weitere Kleinteile zu kaufen. Bei der großen Kirche in Nevers finden Renovierungsarbeiten statt, so dass nur ein Teil der Kirche nutzbar ist. Hier sind die Kirchenfenster modern gestaltet u bietet durch den Sonneneinfall ein farbiges Lichtspiel. Gegen 11.30 h startete die eigentliche Tour aus Nevers heraus. Bald schon führte die Strecke am Kanal u Schleusenanlagen vorbei, die von einigen Booten befahren wurden. Es folgte mal wieder ein Waldstück, welches meine Gepäcktasche mit der defekten Halterung auf Grund der Bodenbeschaffenheit  vom Gepäckträger springen ließ. Nachdem ich den Kabelbinder über 2 Rahmenteile spannte, war das Problem gelöst. Nun ging der Weg weiter an nicht mehr genutzten Kanälen und wurden den Bodenbelag kräftig durchgerüttelt.

Da das Thermometer mittlerweile bei 36° angekommen war, hatte Marcel die Idee, statt von der rechten Kanalseite auf die linke im Schatten liegende Seite zu wechseln. Zunächst eine gute Idee, doch dann wurde der Grasweg recht eng. Marcel kam an dem rechtsliegenden Schilfgürtel ins rutschen u landete rücklings mit Salto mit seinem Rad in dem Kanal. Zum Glück war dieser nicht tief. Nach dem alle Gepäcktaschen abgenommen waren, klappte es gut das Rad aus dem Wasser zu holen.

Die Sachen in den Taschen blieben trocken. Der Motor am Rad lief u somit ging die Fahrt weiter. Die Sachen von Marcel  waren binnen von 30 min wieder trocken. Gegen 17. h machten wir beim Discounter eine Pause um uns zu stärken. Gegen 1830 h kamen wir in unserem  Hotel Le Saint Amand an u hatten immer noch 34°. Das Haus wird von Indern betrieben. Zum Haus gehörte  noch ein in der Nähe stehendes Restaurant, wo wir erneut ein asiatisches Buffet genossen, bevor es zu Bett ging. Auch in dieser Stadt  waren viele Häuser aus den 50-70 er Jahren, die sich im schlechten Bauzustand befanden oder reihenweise leer standen.


Sa, 18.08.24, Tag 9, Saint-Amand-Montrond, 69 km, 590 hm

Mit guter Auswahl genossen wir das Früstück im Hotel. Der Himmel war bedeckt bei angenehmen Temperaturen zum Radfahren. Kaum waren wir aus der Stadt raus ging es über auf Wald/Wiesenwegen. Diese waren mit extrem tiefen Bodenrillen o Wasserpfützen übersät, so dass es sehr anstrengend war dort zu fahren. Einmal landete ich unvermittelt auf dem harten Boden, da sich das Rad  querstellte u es kein Halten mehr gab. kurze Zeit später begann es erst leicht u später stärker zu regnen, so dass wir auf Straßen nach Montrond fuhren. In der Stadt war neben einem Discounter eine überdachte Waschstation, wo wir unsere Wäsche wuschen u trockneten. im Supermarkt kaufte ich mir noch etwas Obst. Dann ging die Fahrt zu unserem Hotel Berry la Chatre. Die Räder konnte wir in einer Garage parken. Am Abend gingen wir zu einem Italiener essen. Für mich gab es Spagetti u Salat. Die Protionen waren echt groß u schmeckten gut.

Im Regen gingen wir zurück ins Hotel, wo wir den Abend mit Schreiben ausklingen ließen.


So, 18.08.24, Tag 10, La Chatre-Benevent-L -Abbay, 111 km, 1650 hm

Auf Grund der Regenfälle am Abend entschlossen wir uns auf der Straßenroute des Caminos zu fahren. Nach dem einfachen Frühstück im Hotel machten wir uns um ca. 8.30 h auf den Weg. Der Himmel präsentierte uns den ganzen Tag kräftige Regenwolken u mitunter einiges an Gegenwind, wobei es nur am Vormittag mal leicht  nieselte. Die Temperaturen lagen zwischen 16-21° mit zeitweisem Wind. In einem Dorf fand ein Flohmarkt statt. Zahlreiche Besucher gingen schon gegen 09 h von Stand zu Stand. Einige Zeit später  passierten wir das Chateau de Safzey. Weiße Zelte und Bestuhlung sowie diverse Flaschen mit LED- Beleuchtung säumten die Wege auf dem Grundstück. Einige Gäste waren noch oder schon wieder guter Laune u sprachen laut u gönnten sich weitere Getränke. Hier hatte offenbar eine große Hochzeit stattgefunden. Die Straßen hatten während der heutigen immer wieder zwischen  3- 7 Steigung o Gefälle. Die Region ist landwirtschaftlich ausgelegt. Neben 

einigen Sonnenblumenfeldern waren es hauptsächlich Acker/ Getreide/Grasflächen. Neben den straßen war hier viel Farn vertreten. Ständig konnten verschiedene Greifvögel gesichtet werden, die entweder wegflogen o auf Stromleitungen o Strohballen saßen. Im Streckenverlauf gab es immer mal wieder Seen oder Flüsse zu sehen,die z T zu sportlichen Aktivitäten genutzt wurden. Heute konnte Marcel auch endlich mal wieder einen Esel streicheln. Es war das 1. mal, dass wir auf der Tour einen sahen. Nach ca 75 km hatten meine Akkus noch 27%, die für ca 30 km reichen sollten, je nach Streckenverlauf. In einen kleinen Ort an einer Kirche liefen gerade wohl Aufbauarbeiten für ein abendliches Violine Konzert in der Kirche. Die Ortsvorsteherin gab uns die Erlaubnis aus einem Stromkasten mit 4 Steckdosen, die versteckt auf der Rückseite eines Steinkreuzes angebracht waren, Strom zu ziehen.

Die 45 minütige Pause nutzten u aßen Milchreis u Obst zur Stärkung, was ich am Samstag noch gekauft habe. Zwischendurch hatte Marcel in Benevent L Abbaye ein Quartier gefunden u gebucht. Bis dorthin sollten es noch ca. 30 km sein.  Nachdem wir in einen Ort hinter einer Kurve gerade ein steile Passage gemeistert hatten, hörte ich es hinter mir auf der Straße schäppern. Ich machte einen kurzen Blick nach hinten u sah, dass Marcel mit dem Rad auf der Straße lag. Was war passiert? Statt des Hebels für die Vario-Sattelstütze hatte er versehentlich den Hebel für die Vorderbremse gezogen. Mit kleineren Blessuren an Mensch u Material konnten wir weiterfahren. Nach 17 h erreichten wir das Hotel Les Remparts, was für Pilger 25€ pro Person kostet. Über eine Außentreppe kamen wir in den 2. Stock, wo sich das Zimmer mit Toilette befindet. Die Dusche liegt direkt gegenüber. Ab 1930 h es ein Menu, bestehend aus einem Vorspeisensalat mit gedünsteten Fisch mit Gemüse u Kartoffeln u als Nachspeise einen kleinen Schokoladenkuchen mit einem Klecks Sprühsahne, Preis 24 €. Im Vergleich zu unseren vorherigen Menues war es in Menge u Qualität schlechter u somit überteuert. Seis drum, eine Alternative hatten wir nicht. Mal sehen wie das Frühstück ist. Im Hotel konnten wir die Räder abstellen u laden.


Mo, 19.08.14, Tag 11, Bennevent-L-Abbay -Limoges, 77 km, 1250 hm

Bis kurz vor 08. h hatten wir unsere Sachen gepackt u brauchten sie nur noch an den Rädern anbringen. Es öffneten sich die Türen zum Hotel u zum Frühstücksraum. Nach genüßlichem Frühstück starteten wir bei sonnigem Wetter jedoch nur 14 °, daher fuhr ich mit 1 Windbreakerjacke. Da das Knie von Marcel schmerzte, fuhren wir die Straßenwege nach Limoges. Vor dem Start ergaben sich noch Bilder von Nebelschwaden in Tälern. Das Landschaftbild ist wie in den letzten Tagen. Ständig ging es zwischen 3-5 % rauf und runter. Bei den Abfahrten kommt man schnell schon an 50 km heran. Das Rad fährt ruhig u läßt sich dabei gut händeln. In Saint Leonard holte sich Marcel Voltarensalbe für sein Knie.  Mit frischen „Teilchen“ vom Bäcker stärkten wir uns, bevor die Fahrt weiterging. Über eine der ältesten historischen Brücken der Jakobswege sind wir in die Stadt gefahren. Über den Platz vor der Kathedrale fuhren zum B+B Hotel beim Bahnhof, was 52€ kostet. Das Bahnhofsgebäude ist ein imposantes Gebäude.

Am Abend haben ich in einer Pizzeria, die ausschließlich Pizzen machen, eine hervorragende Pizza mit Schinken u 1 kleinen Salat gegessen.


Die, 20.08.24, Tag 12, Limoges-Perigueux, 119 km, 1800 hm

Nach dem Frühstück im B+B Hotel starteten wir gegen 830 h mit der Tour aus der Stadt. Nebelschwaden lagen in Stadt.Für die Fahrt ca. 8 km brauchten wir ca. 45 min. Hinweisschilder so gut wie keine. Wanderer dürften hierfür 21/2 - 3 Std brauchen. Das Streckenprofil lag ständig zwischen 3-7% für rauf u runter. Erst am Nachmittag führten Wege über Gras, Feld u Waldstücke.

Der Morgen war mit 12-13° recht frisch, so das die Windjacke zum Einsatz kam. Erst nach 1030 h wurde  es warm genug, um ohne Jacke fahren zu können. Durch die Kälte waren die Wiesen mit Raureif versehen, der mit einfallenden Sonnenstrahlen wie eine weiße Eisfläche aus. Leider war es fotografisch nicht festzuhalten. Die Sonnenblumenfelder wichen zahlreichen großen Maisfeldern, wobei der hiesige Mais kleiner ist als in Deutschland. Wir kamen an zahlreichen Bächen kleineren Flüssen vorbei, die auch Stauchflächen mit Wasserfällen hatten. Diese waren z. T. nur zu hören bzw durch Bewuchs nicht weiter zu sehen. Unterwegs machten wir 2 längere Stopps um unsere Akkus zu laden. Durch die ständigen Auf und Abs wurde viel Power gebraucht. Im Streckenverlauf des Nachmittags stiegen die Temperaturen auf bis zu 32°. Es fiel mir in der Gegend auf, das viele Häuser jüngerer Bauart in den letzten Orten waren und diese sich über größere Flächen verteilten. Es war nicht in jedem Ort eine Kirche zu sehen. 

In Perigueux befindet sich zu Anfang der Stadt ein großer Friedhof.

Hier gab neben normalen Gräbern bzw Kreuzen für die unbekannten diverse Mausoleen, die unterschiedlich groß u verziert waren. In der Stadt übernachten wir heute im City Hotel Regina am Bahnhof für 68 €. Nachdem 4 Restaurants geschlossen hatten, fanden wir das asiatische Restaurant Le Samurai. 

Hier bediente/ kochte 1 Frau alleine. Für mich gabs frische / leckere Sushi u Grillspieße. Für Marcel ein Tellergericht u abschließend noch Sushi. Danach gings zurück ins Hotel zur Nachtruhe.


Mit, 21.08.24, Tag 13, Perigueux-Sainte-Foy-La-Grande, 86 km, 980 hm

Nach einem guten, abwechslungsreichen Frühstück ging’s gestärkt auf Tour. Schnell lag die Stadt hinter uns u wir fuhren die Straßenwege des Jacobsweges. Über den Vormittag führte der Weg an Kanälen o Bahnschienen entlang, wobei auch einige Brücken überquert wurden. Heute war es eine Flachetappe. Es gab nur wenige Steigungen/ Abfahrten. Die waren kurz u knackig bis zu 13 %.

Bis Mittag waren die Temperaturen bei 25°. Später steigerten sie sich bis 32 °. Es kam auch Wind auf, so dass es angenehm zu fahren war. In einen Lidlmarkt kaufte ich mir Bananen u Milchreis. Als Marcel auch seinen Einkauf beendet hatte, legte er mir ein Schlüsselset Torx-Schlüssel aufs Rad. Es hat nur 5 € gekostet. Ein Großteil der Schlüssel passen für das Rad. Gegen 14 h machten wir in Monfaucon im Schatten einer Kirche eine Pause. Neben der Kirche stand ein Denkmal auf dessen Rückseite sich mehrere Steckdosen u ein Wasseranschluss befanden. Alles funktionierte, so dass wir unsere Räder aufluden. Während der Pause stellte Marcel fest, dass die ca. 11 km entfernte Stadt Saint-Foy… heute unser Übernachtungsziel sein würde, da das nächste Ziel sonst noch 40 km entfernt war. So buchte er uns das Le Hotel Victor Hugo für 88 €.  Auf den letzten km führte uns die Route wieder über unwegsames Gelände, um uns „wachzurütteln“. Die Sonnenblumen/Maisfelder wurden gegen Weinreben /Walnuss-

plantagen ausgetauscht. Gegen 15 h waren wir dort. Zeit genug um im Waschbecken unsere Sachen zu waschen u auf dem Balkon zu trocknen rauszuhängen. Da ein leichter Wind ging, waren die Sachen schnell wieder trocken. Mit dem Torxset zog ich am Rad noch einige Schrauben nach, die sich gelockert hatten. Am Abend aßen wir im Restaurant des Hotels ein sehr leckeres Menue.

Die Streckenhinweise mittels Jacobssymbol o rot/weißer Markierung, sind meist nicht größer als 10 cm u spärlich in erhöhter Position angebracht, so dass sie auch schnell einmal übersehen werden können. So ist es schon erforderlich die Tour über Komoot o Google Maps mitlaufen zu lassen. Für Wanderer ist es oftmals schwierig Versorgungsstellen auf der Strecke zu finden.

Bis Saint-Jean-Pied-de-Port sind es noch ca. 290 km.


Do, 22.08.24, Tag 14, Sainte-Foy-La-Grande- Bazas, 84 km, 1000 hm

Nach einem „ schmalen“ Frühstück ging es um 0815 h bei sonnigem  Wetter los. Morgens ist für ca 1 - 1 1/2 das Fahren mit Jacke angesagt, da die Temperaturen bei 12-15 ° liegen. Schon nach kurzer Fahrt war klar, dass es heute eine „Bergetappe“ mit vielen kurzen steilen Aufstiegen bis zu 13 % geben würde. Wir kamen durch Gebiete mit sehr vielen Weinstöcken. Dazwischen immer wieder  Wald/ Wiesenflächen. Einige von den Maisflächen, die wir sahen, wurden bewässert. Sie standen auch im kraftvollen Wuchs.

Heute habe ich erstmals eine Kiwiplantage gesehen. Am späten Vormittag machten wir in einer Bar in La Reole eine Pause u konnten unsere Akkus laden. Bis zum Mittag hatten wir schon 30° u dies steigerte sich noch bis zu 35°. Über abwechslungsreiche Landschaft erreichten wir die Stadt Bazas.

Beim dortigen Lidl machten wir eine Pause u aßen was. Bei Sichtung der Unterlagen stellten wir fest, dass erst bei weiteren ca 45 km Übernachtungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen würden. Somit buchte Marcel in der Stadt ein Doppelzimmer im Chateau de Vincent, einem alten Herrenhaus aus dem 19.ten Jahrhundert. Da wir dort erst gegen 17 h einchecken konnten, nutzten wir die Gelegenheit, einen Fahrradverleih mit Werkstatt aufzusuchen. Auf Nachfrage war man dort bereit sofort die Seitenschläge an unseren Hinterrädern zu beseitigen. Als dies nach kurzer Zeit erledigt war, stellte ich fest, dass die Riemenscheibe total gelockert hatte. Fachmännisch brachte der junge Monteur auch das wieder in Ordnung. Ohne Spezialwerkzeug hätte es nicht festgemacht werden können. Schätze, dass uns dadurch Probleme mit der Weiterfahrt erspart wurden. Mit einem Trinkgeld bedankte ich mich bei ihm. Für die Arbeiten mußten wir 27€ bezahlen. Im Anschluss besuchten wir die Kathedrale u tranken noch einen Kaffee, bevor wir das Chateau aufsuchten. Im Garten war noch ein Pool, der auch von den Gästen genutzt werden darf.

Die Gelegenheit lies ich mir nicht entgehen u kühlte mich im Pool ab, bevor es unter die Dusche ging.

Am Abend aßen wir im Restaurant Suos Dey asiatische Speisen. Noch gegen 20 h hatten wir Temperaturen von über 27°. Da nun etwas Wind auf kam fühlte es sich angenehm an.

Morgen früh gegen 09 h werde ich bei der Post ein Paket zu mir nach Hause schicken mit Sachen die auf der Tour nicht mehr brauche. Danach startet die Tagestour.


Frei, 23.08.24, Tag 15, Bazas - Saint Sever, 103 km, 580 hm

Heute bestand das „sagenhafte“ Frühstück aus 1 Croissant, 1 Baguette, 2 Sorten Marmelade, Butter, 1 kleinem Glas O-Saft, u Kaffee mit Milch zum abgewöhnen.

Vom Hausherrn gab es freundlicherweise einen Schuhkarton, in dem meine Sachen zum verschicken passten. Kurz vor 09 h waren wir bei der Post. Um 9.15 h war das Paket unterwegs. Beim Stadtausgang ging es auf einen 20 km langen Rad/Wanderweg, der mit Fördermitteln der EU für 1.8 Millionen € gebaut wurde. Er war gut befahrbar. Der Weg war rechts u links von Wald umschlossen. Dem schlossen sich weitere 20 km Forstwege in gleicher Form an.

Hier wurden wir zeitweise gut durchgeschüttelt, da der Untergrund so uneben war u auch die Lichtverhältnisse schwierig waren, um diese zu erkennen.

Zeitweise war der Weg auch sehr sandig, was das Fahren schwierig machte, da die Hinterräder schnell wegrutschten u die Sturzgefahr recht groß war. Daher sind wir auf einem Stück über Straßen weitergefahren. Die gesamte Bodenfläche der Wälder

war mit hohem Farn bedeckt. Auch die Gänse bei Gänsefarmen, an denen wir vorbeifuhren, drängten sich an die Schattenseiten der Gebäude, da auch ihnen offensichtlich die 35 ° sehr warm waren. 

In dem gesamten Gebiet erfolgt bestimmt zu 90 % Maisanbau, wobei ein Großteil der Felder bewässert wurden. Riesige Felder wurden abgemäht u das Erntegut in Lkw verladen.

Heute waren auch mal wieder Greifvögel o aufgeschreckte Fasane zu sehen. Erstmals war auch Zirpen von Grillen zu hören. 

In den letzten 3 Tagen begegneten wir max 4- 6 Pilger pro Tag. Es waren meist ältere Personen die unterwegs waren. Bei der Durchfahrt durch einen Ort kam uns ein Pilger mit Esel entgegen. Er war, wie er selbst sagte, Holländer, hatte aber offensichtlich keine Lust oder Interesse an einer kurzen Unterhaltung u ging weiter seines Weges.

In Saint-Sever buchte Marcel uns ein DZ für 80 €. 

In einem Restaurant gegenüber des Hotels aßen wir im Außenbereich unser Abendessen. Neben einem Nudelgericht war es ihnen leider nicht möglich einen Salat anzubieten. Da noch weitere Restaurants dort waren, waren alle Außenplätze über den Abend gut besucht. 

Da das Netz hier nicht sehr stark war, war es nicht möglich, Bericht o Bilder hochzuladen.


Sa, 24.08.24,Tag 16, Saint-Sever-Larceveau-Arros-Cibits, 97 km, 1700 hm

Heute morgen holten wir uns Sachen vom Bäcker in der Nähe des  Hotels. In einer  davon 50 m entfernten Bar trank ich noch einen frisch gebrühten Milchkaffee. So konnte die Tour starten. Nach dem Outdoorbuch sollten die ersten Abschnitte noch moderat u später gut hügelig werden. Bis auf kurze Streckenverläufe über holprige Wiesen / Maisflächen gings über Straßen zu Zielort. In der Praxis sah es so aus, dass auch zu Anfang schon kurze knackige Anstiege zwischen 5 - 14 % gab. Entsprechend flott gings auch bergab. Die max Geschwindigkeit lag bei 67 km. Das Landschaftsbild von gestern setzte sich weiter fort. Bei den durchfahrenen Ortschaften waren Einzelhäuser unterschiedlichster Größe, Bauart u Alter die Regel.

In Mairie d Orthez machten wir ein Stopp u luden unsere Akkus in einer Bar.  Nach Mittag steigerten sich die Temperaturen auf über 30 °. Zu den Höhenmetern gesellte sich noch kräftiger Gegenwind von der Seite, der das Fahren nicht leichter machte. 

Nach 15 h erreichten wir unseren Zielort. Marcel hatte dort gestern schon 1 DZ für 94€ reserviert.

In dem Logis Hotel mit Restaurant Espelletina wuschen wir unsere Sachen mit der Waschmaschine durch u konnten sie unter einem Unterstand zu trocknen aufhängen. Am Spätnachmittag zogen dunkle Wolcken auf u binnen kurzer Zeit begann es länger kräftiger zu regnen. Ab 20 h gab es ein 3-Gänge-Memüe für 29€. Es war sehr lecker u bestand für mich aus Kürbiscremesuppe, Entenbrust mit Kartoffelngratain u Panna Cotta. 

Nach dem Essen holte ich mir meine Wäsche rein. Sie war zum Teil noch klamm. Bis morgen früh wird alles trocken sein, hoffe ich😎!

Nach Fertigung meines Berichtes geht es zu Bett.

In den 16 Tagen haben wir über 1550 km zurückgelegt.


So, 25.08.24,Tag 17, Saint-Jean-Pied-de-Port-Roncesvalles-SJPDP- Bayonne, 62 km, 1550 hm

Der Himmel zeigte beim Blick aus dem Hotelfenster dunkle Regenwolken und verhangene Bergspitzen. 

Beim Frühstück gab es heute keine Croissants, dafür selbstgemachte frische Muffins u gute Auswahl zum Frühstück. Nach dem Ausschecken fuhren wir über die Hauptstraße nach SJPdP. Gegen 0920h waren wir dort. In der Stadt war schon ein buntes Treiben von Touristen u Pilgern, welche sich nach einer Messe auf den Weg machten. Da die Temperaturen nur bei 14° lagen, fuhr ich gleich mit leichter Regenjacke.

Mit Start aus der Stadt war der Spaß  vorbei. Es gab gleich einen längeren Aufstieg mit bis zu 17° Steigung. So  kam der Körper

gut ans arbeiten. Die Pilger mühten sich die Wege hoch. Mit zunehmender Höhe wurde es diesig, nebelig u kälter. Später setzte noch stärkerer Nieselregen ein u ich tauschte die Regenjacke u zog noch eine weitere Radjacke darunter, da es nur noch  10° waren. Zudem wurde der Nebel dichter, so dass die Gipfel der Berge nicht mehr zu sehen waren. Zahlreiche Pilger waren mit auf der Straße unterwegs.

Ständig ging es zwischen 5-9 %  bergauf ist Spitzen  bei 13 - 17 %.

Nun erfuhr ich, was ich läuferisch wegen Sperrung der Strecke ( starker Schneefall/ massen).

Sehr anspruchsvoller Weg für den 1. Tag. Das Flyer Rad nahm alle Steigungen ohne Probleme. Die steilsten im Fly Modus, die restlichen im Flex Modus. Bei den 62 km von heute wurde ein Restakku von 22 % angezeigt.  Wir befuhren die Straße D 428 in Richtung Roncesvalles als uns drei ältere Pilgerinnen entgegen kamen u nach dem Weg nach Roncesvalles fragten. Sie irrten umher u hatten die Orientierung verloren. Des weiteren hatten sie nicht die passende Bekleidung für schlechtes Wetter an oder mit. Wir rieten ihnen die Straße wieder zurückzulaufen u vorbeikommende Autofahrer zu fragen, ob sie mitgenommen werden.

Kurze Zeit später sprachen wir einen Autofahrer per Übersetzungs -App auf die Frauen an, ob er ihnen entgegen fahren würde oder sonst die Polizei über den Sachverhalt i Kenntnis setzen würde. Der Mann fuhr weiter u wendete seinen Wagen nicht, um zu den Frauen zu fahren. So rief ich den Notruf 112 an. 2 x erklärte ich meinen englisch sprechenden Gegenüber mit Standortangaben den Sachverhalt. Er konnte oder wollte sich des Falles nicht annehmen. Auf unserer Straße ging es nach links wieder nach SJPdP. Den Weg nahmen wir u waren 1230 h wieder dort. Schon während der Fahrt zurück in die Stadt war alles trocken u die Temperaturen lagen bei 20°. Da wir beim Tourismusbüro waren, gab ich der Mitarbeiterin den Sachverhalt mit den Frauen zur Kenntnis. Sie wolle in Kürze mal bei der Polizei nachfragen. Solche unvernünftige Personen gebe es immer wieder.  In meinem Beisein ist sie aber nicht aktiv geworden. Am Bahnhof schauten wir nach der Zugverbindung nach Bayonne, 16.40 h.

An einer Total Tankstelle war auch ein 24/7 Waschcenter mit 2 Maschinen u 1 Trockner. Da dieser noch belegt war, konnten wir unsere nassen Sachen erst später trocknen. Zwischendurch holte ich uns Kuchen vom Bäcker in der Stadt. 

Mit getrockneten Sachen fuhren mit dem Zug nach Bayonne, wo wir um 18 h ankamen u in der Nähe des Bahnhofs im Hotel Core Basque für 125€ einscheckten. Es war noch das preiswerteste vor Ort. Zum Abendessen gab es Pizza aus einer Pizzeria in der Nähe.

Morgen starten wir den 2. Teil der Tour in Richtung Bordeaux. Die Stadt ist ca. 240 km entfernt. 


Mo, 26.08.24, Tag 18, Bayonne-Mimizan Plage, 106 km, 530 hm

Nach einem guten Frühstück begann die Tagesetappe gegen 08.20 h.  Es war noch bewölckt, bei annehmen  18 °.  Es sollte heute eine Flachetappe werden. Ab ca. 10 km fuhren wir auf asphaltierten Fahrradwegen, mal parallel zur Straße verlaufend, zu mindestens 80 %  aber durch unterschiedliche Wald/Naturparkgebiete. Das Meer ( Atlantik ) lag linksseitig von uns. Bis km 70 hatte man das Gefühl sich auf einer Radautobahn zu befinden. Neben x - Radlern nutzten auch Skateboard / Rollerblatesfahrer die Strecken. Weiter sahen wir viele kleine E-Fatbikes mit Halterungen für Surfbretter, die stark motorisiert waren u locker über 30 km/h fuhren. Zum Teil fuhren auch 2 Erwachsene auf solch einem Rad. Einmal ergab es sich, dass wir direkt zur Strandpromenade fahren konnten. Diverse Surfer warteten im Wasser auf die perfekte Welle, die eine Höhe von bis zu 3 m hatte. In der Region gibt es offenbar diverse Feriendomizile mit Ferienanlagen, Hotels, u Clubs. Gefühlt alle 20 - 25 km befanden sich große Campingplatzanlagen inclusive Holzhütten in den Waldstücken. Auf einem der Plätze machten wir gegen 13 h ein Stopp u aßen u tranken was, bevor es auf die letzten 30 km ging. Am Nachmittag begegneten wir weniger Leuten auf den Radwegen. Ab km 75 hatten wir konstanten Gegenwind von vorn mit ca. 3-4 Windstärken, der auch die Temperaturen von 31 auf 28° drückte. In einem dieser Waldstücke war ein älterer Rennradfahrer in einem Kurvenbereich durch die zahlreichen Tannennadeln auf dem Boden weggerutscht u gestürzt. Er wurde durch Rettungsschwimmer, die mit einem Quad vor Ort waren, medizinisch versorgt.

Gegen 16 h waren wir in unserem Hotel Single Fin, für 125 €, das preiswerteste im Umkreis von 40 km. An Abend aßen wir eine leckere Pizza in der Nähe unseres Hotels.

Auch Mimizan ist ein touristischer Ort für Urlaubsgäste, durch den unmittelbaren Zugang zum Meer, ähnlich wie bei uns in Deutschland. Neustadt o Weißenhäuser Strand pp.

Für Wanderer halte ich den Abschnitt für nicht geeignet, da die Ortschaften zu weit auseinander liegen. Es gab kaum Sitzgelegenheiten für Pausen u auch Bars o Lokalitäten waren absolute Mangelware.


Di, 27.08.24, Tag 19, Mimizan Plage-Les Bruyeres, 94 km, 500 hm

Das Frühstück heute war zum vergessen, der Kaffee zum abgewöhnen, die Auswahl spartanisch. Um 09 h war Start. In Richtung Bordeaux führte die Route wieder auf asphaltierten Radwegen durch Naturschutzgebiete mit diversen Ferienanlagen oder Campingplätzen, die offenbar mit allem gefüllt waren, was das Camping Repertoire so hergibt.

Wir passierten auch 2 große Seen, die schon bald Meeresgröße hatten.  Entsprechend werden diese natürlich von unzähligen Feriengästen genutzt. In Gastes war in einen Zulauf ein kleiner Hafen, in dem vor allem alte verwahrloste Boote u gegenüber Bootsgaragen aus Metall zu sehen waren. Wir kamen an den Seen auch an Wasserparks vorbei, die bei dem sonnigen u heißen Wetter voll genutzt wurden. Das Meer lag heute linksseitig von uns. Es war aber nur bei wenigen Möglichkeiten zu sehen. Oftmals war der Blick durch Wald oder meterhohe Sandwälle verdeckt. Da die Wohnanlagen aber weiter zurücklagen, müssen die Urlauber schon lange Wege mit ihren Sachen gehen. Auf den Radwegen waren heute deutlich weniger Leute unterwegs als gestern. Trotz der Temperaturen von bis zu 38° liefen einige Leute in der prallen Sonne. Wer es denn mag?? Ich Arcachon machten wir im Schatten eine kurze Pause um nach Quartieren zu schauen. In 12 km Entfernung fand sich ein B+B Hotel, welches für 130€ incl. Frühstück gebucht wurde. Auf diesen letzten km steigerten sich die Temperaturen noch von 38 auf 42°, so dass wir froh waren, dass die Tour nach 94 km zu Ende war. War gestern unsere Fahrt gangztägig von Grillenkonzerten begleitet, war dies heute erst ab Mittag wieder der Fall. Mals sehen was morgen kommt.

Am Abend aßen wir im naheliegenden Restaurant La Feria ein leckeres Menü. 


Mit, 28.08.24, Tag 20, Les Bruyeres-Bordeaux, 68 km, 140 hm

Mit einem guten Frühstück staeten wir in den Tag. Marcel hatte noch Probleme mit seinem wunden Knie. Daher suchen wir im Ort einen Arzt auf. Es war ein junger Allgemeinmediziner, der uns neben seinen Patienten innerhalb einer Stunde begutachtete u entsprechende Medikamente verschrieb, die wir in der Apotheke gleich bekamen. Da meine Augen zeitweise gereizt u gerötet waren u plötzlich anfingen zu brennen bzw die Augen tropften, nahm ich die Hilfe des Arztes ebenfalls in Anspruch. Für die Behandlung zahlte ich 31,50 €. 3 Medikamente kosteten 12,17€.

Ab 11 h machten wir uns auf nach Bordeaux. Heute wurden Grillengeräusche gegen Autolärm/abgase getauscht. Über 50 km fuhren wir auf der Landstr. o auf den daneben laufenden Radwegen. Echt eintönig u nervig, vor allem wenn die Autos u Lkws direkt an einem vorbei donnern. Ca. 15 km vor der Stadt gönnten wir uns ein frisches Baguette aus einer Bäckerei. Die Temperaturen lagen heute auch klar über 30°. Bevor wir in der Stadt beim Hotel Meininger, Bordeaux Gare, eincheckten, ( 106 €, incl. Frühstück)hatten wir laut Internet noch ein in der Nähe befindliches Radgeschäft aufgesucht, was Flyer Räder führen sollte. In der Praxis erwies sich dies als falsch. Ein Entlüftungssystem für meine TRP - Bremse bekamen wir dort nicht.

Bei der Fahrt durch die Stadt viel sofort der guterhaltene Altbaubestand mit den unterschiedlichsten Fassaden  u großen Gebäuden auf. Ein breiter Fluss fließt durch die Stadt. Zahlreiche Ausflugsschiffe fuhren darauf. Am Fluss war ein längerer Treppenaufgang. Dort waren im Boden Zerstäuber von Wasser eingelassen, was wie Nebelschwaden aussah. Hier tummelten sich auf großer Fläche viele Kinder u hatten ihren Spaß. Am Abend aßen wir beim Koreaner um die Ecke ein leckeres Essen. wir aßen draußen, da es noch gut warm , aber mit Wind gut zu ertragen war. 

Um 2125h legte Marcel sich hin zum Schlafen. Keine 5 min später setzte sein erstes Schnarchkonzert ein. Gut, dass die maßgefertigten Ohrstöpsel es gut herunter dämpften, sonst wäre es nicht zu aushalten.

Morgen startet der Camino Via Toronensis Richtung Paris.


Do, 29.08.24, Tag 21, Bordeaux-Saint-Andre-de-Cubsac, 35 km, 220 hm

Beim ersten Blick aus dem Fenster waren dunkle Regenwolken zu sehen. Als wir zum Frühstücken gingen, hatte es zuvor schon geregnet. Das Frühstücksbuffet bot eine gute Auswahl an Sachen u war sehr lecker.

Im Abstellraum für die Räder stellte Marcel einen Platten am Hinterrad fest. Er hatte gestern die Mäntel getauscht, da das Hinterrad durch die Belastung schon stärker abgefahren war. Schon während des Wechsels fing es stärker an zu regnen, so dass wir erst gegen 11 h starteten. Bei der Fahrt durch die Stadt fuhren wir über die Brücke, die ich gestern fotografiert habe. Beim Blick auf den breiten Fluss war nur eine „braune Brühe“ zu sehen. Die Stadt hebt sich mit seinem gut erhaltenen Altbaubestand u anderen erhabenen Gebäuden von anderen Städten ab.

Wir fuhren an einer Brücke vorbei, wobei der Mittelteil hochgefahren werden kann, damit größere Schiffe o Segelbote unter der Brücke durchfahren können. Nach einem weiteren Regenstopp an einer Tankstelle setzten wir unsere Fahrt bis zu einem Decathlon fort. Kaum hatten wir den verlassen, fings wieder an zu regnen. Daher fuhren wir Mc Donalds in der Nähe. Da es ab dem Zeitpunkt bis zum späten nachmittag kräftig schüttete, buchten wir uns im dortigen B&B Hotel ein. Im Hotel nahm ich auch den Reifenwechsel an meinem Rad vor. Da ich dabei wohl einen Schlauch beschädigt hatte, bat ich Marcel mir beim Zusammenbauen zu helfen, damit die Lobby wieder frei wurde. Beim 400 m entfernten Decathlon holte ich 2 Schläuche mit Gelschutz. 

Um 19 h ging ins nahe gelegene Steakhaus u aß dort zu Abend. Marcel war müde u hatte keine Lust mitzukommen. Das Essen war ok. Der Cappuccino eine Frechheit. Trotz großer italienischer Kaffeemaschine zum frischen Aufbrühen, gab es eine Tasse mit wenig Kaffee u einem größeren Sahneklecks schmeckte zum abgewöhnen. Das ist vorerst das letzte mal, dass ich mir das bestelle. 

Schaun wir mal wie das Wetter morgen wird  u wie weit wir kommen. 


Frei, 30.08.24, Tag 22, Saint-Andre-de-Cubsac-Mirambeau, 74 km, 720 hm

Nach gewohnt gutem Frühstück im B&B Hotel wollten wir gegen 0815 h von dort starten. Beim Rausschieben  meines Rades stellten wir fest, dass das Hinterrad Luft verloren hatte, obwohl ein neuer Schlauch eingesetzt wurde. Wie pumpten Luft nach u das Rad hielt den Druck. 

Wir fuhren zunächst bei bedecktem Himmeln bei angenehmen Temperaturen von 22°. Es ging auf Radwegen oder Straßen durch die Städte/Dörfer. Ein Flussverlauf war zu unseren linken Schulter. Es gab gerade am Vormittag immer mal wieder knackige Anstiege bis 10% u natürlich folgend flotte Abfahrten.

Wir fuhren heute durch eine Region mit über 90% Weinanbau. Ausschließlich rote Trauben, aber unterschiedliche Rebsorten. Viele Chateaus beherbergten Weinhersteller. Es gab viele große Guts/Herrenhäuser u auch Schlösser zu sehen. Nur wenige waren zu fotografieren bzw durch Bewuchs so verdeckt, das Fotografieren nicht möglich war.

Bei einem Stopp bemerkte Marcel an seinem Vorderrad einen Schnitt in der Lauffläche. Mittels Flickzeug hat er die Stelle gut u sicher verklebt. Nach der Weiterfahrt merkte ich in Villeneuve, dass mein Vorderrad Luft verlor. Nächste Flickrunde war angesagt. Wie von einem Schlangenbiss konnten 2 kleine Löcher entdeckt werden. Neuer Flicken drauf u die Fahrt konnte weiter gehen. Der Flickstelle gegenüber stand ein Brotautomat. Hier konnte man sich unterschiedliche Baguettes kaufen.

In der größeren Stadt Blaye schauten wir uns die dortige große Festungsanlage, Citadelle de Blaye an. Neben verschiedenen Ateliers gab noch einige Restaurants u die Weitläufigkeit der Anlage zu bestaunen. Da nun die Sonne wieder voll schien u sich der 30° Marke näherte, cremten wir uns ein.

In einer Bäckerei mit Bar stärkten wir uns vor der Weiterfahrt. Als Freund aller Winzer in der Region bietet Lidl per Anzeige Rotwein für 1,89 € an. 

Von unterwegs buchte Marcel in Mirambeau das Hotel / Restaurant de L- Union. Mit Frühstück u Unterstellung der Räder in der Garage waren 110€ zu zahlen. Zwischenzeitlich waren wir auc bei 34°angekommen. Selbst der Fahrtwind brachte keine große Abkühlung. Da es im Ort auch ein 24/7 Waschcenter gab, wurde die Wäsche gewaschen u getrocknet. In 1 Std alles erledigt. Im großen Supermarkt konnte man in der Zeit auch was einkaufen.

Da kurz vor dem Hotel ein Friseur war, nutzten wir die Gelegenheit, uns ab 18 h die Haare schneiden zu lassen. Binnen 20 min waren wir beide fertig u zahlten je 16 €.

Um 19 h waren wir in der Pizzeria 0717. Hier gönnte Marcel sich 2 Pizzen. Ich aß einen großen Salat mit Lachs u Scampi. Er war lecker, aber zu groß, so dass ich nicht alles aufaß. Danach gings zurück zum Hotel. Durch den Ort zieht sich komplett die Hauptstraße. Bis zum späteren Abend war in beiden Fahrtrichtungen Rush hour.  Daher ist auch zu verstehen, dass diverse Geschäfte oder Häuser hier leer stehen.


Sa, 31.08.24, Tag 23, Mirambeau-Aulnay, 106 km, 960 hm

Das Frühstück im Hotel war ok. Statt Kaffee habe ich mir lieber Tee gemacht. Um 08.30 starteten wir bei bedecktem Himmel u angenehmen 20°. Da es über Nacht stärker geregnet hatte, war Das Fahren auf Straßen angesagt.

Wie die 960 hm zeigen, war es eine hügelige Strecke. Hier gab es einen guten Mix aus Sonnenblumen/Maisfeldern u Weinbergen. Dazwischen lagen Brachfelder oder eine Apfelplantage. Auch gab es den Pilgerstein mit Muschel zu sehen.

In Pons stand ein Wachturm mit dahinter stehendem Gebäude, welches als Hotel genutzt wird.

In Saints fielen schon bei der Anfahrt 2 große Kirchtürme auf.

Beim 1. handelt es sich um den Turm u die Reste einer Kirche aus dem 12. Jahrhundert.  Bei der 2. Kirche handelt es sich um Konkathedrale von Saints. Während ich dort war, wurde ein Orgelkonzert gegeben. Toller Klang, für mich aber zu laut. Zudem hat Saints seinen eigenen Triumphbogen auf der anderen Seite des Flusses.

Ab Mittag war die Sonne wieder voll da. Somit Temperaturen über 30°. Um kühlen Kopf zu bewahren war habe ich ihn mittels nasser Kopfhaube immer wieder gekühlt. Es gab heute auch kurze Streckenabschnitte die über Stock u Stein gingen. Obwohl als normale Radstrecke ausgeschrieben, wäre sie für Motorcrossmaschinen geeignet gewesen aber nicht für Fahrräder. Zumal der Boden vom Regen rutschig u teilweise matschig war. Schwer die Räder unter Kontrolle zu halten.

Der Ort Feniaux ist bekannt für seine romanische Kirche u der 150 m entfernten Totenlaterne.

In St. Jean de Angely ist der Glockenteil der Kirche zu sehen. Dahinter fehlt 1 Teil der Kirche. Dann folgt ein aktueller Kirchentrakt. Links von dem Kirchenteil war ein großes umzäuntes Gelände, auf dem sich zur rechten Seite ein riesige Herrenhaus u gegenüber weitere Gebäudekomplexe befanden.

In St. Jean d Angely machten wir vor einer Bar eine Trinkpause. Von dort buchte Marcel die Übernachtung in Aulny, das Hotel du Donjon für 80 €. 

Kurz vor der Stadt Aulnay befand sich eine Kirche mit Friedhof.

Hier fand gerade eine Hochzeit statt, so dass nichts weiter fotografiert werden konnte.

Wir waren froh, dass wir das Hotel gegen 17 h erreichten. 

Gegen 19 h aßen wir in einem Bistro in der Nähe lecker zu Abend. 

Auf unserem heutigen Weg haben 2 ältere Pilger gesehen. Die Versorgung mit Essen u Trinken war/ist nur in den Dörfern/ Städten möglich.  Unterwegs sahen wir nur wenige Sitzgelegenheiten zum ausruhen. Man muss sich auf lange Streckenabschnitte einstellen u läuft spätestens ab Mittag bei Temperaturen über 30°.


So, 01.09.24, Tag 24, Aulnay- Poitiers, 96 km, 800 hm.

Heute gab es erst ab 08 h Frühstück. Es war lecker u es gab selbst gemachten Joghurt u verschiedene Marmeladen frisch gemachten Obstsalat. 

Gut gestärkt starteten wir um 09 h.

Das Wetter war sehr bewölkt bei angenehmen 20 °. Über Nacht hatte   es schon kräftig geregnet. Die Fahrt führte zum Teil über Landstraßen, ansonsten durch zahlreiche kleine Ortschaften u Städte. 

Die Weinbergstöcke gab es nicht mehr, dafür riesige Felder von Sonnenblumen oder Ackerfläche, die größtenteils schon abgeerntet und frisch bearbeitet waren. Im Ort Saint-Romans-les-Melle schickte uns das Navi knackig bergauf den offiziellen Jakobsweg hoch. Am Ende versperrten Metallrohre jedoch die Durchfahrt. Wir mussten die Gepäcktaschen abnehmen u kamen mit den Rädern gerade an der Absperrung vorbei. Da kann man nur sagen: Finde den Fehler ….

Bis in Poitiers waren Menschen zu Fuß oder per Rad auf dem Weg dorthin einfach nicht sichtbar. Es war, als ob eine Ausgangssperre für alle ausgegeben worden wäre. Nach 13 h waren wir in Lusignan. in der Stadt war Totenstille. In der Hoffnung, dass auf dem dortigen Campingplatz reges Treiben herrsche u es ein Bistro oder ähnliches gäbe, bewahrheitete sich nicht. Auf dem weitläufigen Gelände waren nur wenige Camper. Die dort befindliche Bar mit Wasserstelle zum Baden o Angel sollte ab 1330h öffnen. Die Besitzerin war auch kurz da. Sie befreite die Sonnen Pavillons  vom Regenwasser u fuhr wieder weg. Einige Kinder versuchten sich im Angeln, aber ohne jeglichen Erfolg. Von dem Ort buchte Marcel uns ein Zimmer im Ibis Hotel in Poitiers inklusive Frühstück für 120€. Es sollten noch ca 20 km bis zum Zielort sein. 

 Ab ca. 14 h riss der Himmel auf u die Sonne schien in voller Stärke. Wir näherten uns bald der 30° Marke. Gegen 1530 h waren wir im Hotel. Gegen 1830 h suchten wir eine Pizzeria in der City auf. Es gab hier nur Pizza außer Haus. Die Bewertungen dazu waren top. Als wir eine Bestellung aufgeben wollten, sagte uns der Eigentümer, dass wir vor 20 h keine Pizza bekommen könnten, da er so viele Vorbestellungen vorliegen hätte.

So aßen wir im Zentrum in einem Bistro Nudeln bzw Marcel einen Burger. Beides schmeckte gut. Danach gings zurück ins Hotel.

Durch die niedrigeren Temperaturen fiel uns die Fahrt nach Poitiers angenehm leicht.


Mo, 02.09.24, Tag 25, Poitiere- Chambray les Tours, 117 km, 800 hm

Im Hotel gab es ein gutes Frühstücksbufett. Gut gestärkt fuhren wir gegen 09 h los. 

Die Region war weiterhin hügelig. Es gab vermehrt große Ackerflächen u Sonnenblumenfelder. Einige Sorten davon waren groß gewachsen. Der Himmel war am Vormittag bedeckt. Später riss der Wolkenhimmel teilweise auf, so dass wir mit 28° u Fahrtwind eine angenehme Fahrt hatten. 

In Dissay kamen wir an einer großen Schlossanlage mit Wassergraben vorbei. Dem Chateau de Dissay, welches als Spa-Hotel genutzt wird. 

In Naintre sahen wir die Überreste eines römischen Theaters.

 Später sahen wir im Ort Les Ormes das nächste riesige Chateau. Ein historisches Gebäude, was besichtigt werden kann.

Am Zielort sahen wir den 2. Decathlon Laden. Hier holte uns Marcel Sitzcreme für die Radhosen, welche eine angenehme Wirkung hat bei den langen Tagestouren. Im 1. Laden waren sie vergriffen. Gegen 1715 h checkten wir im Kyriad Direct Tours Sud, für 85 € mit Frühstück, ein. Mit uns kamen zeitgleich zahlreiche weitere Gäste an. In dem in direkter Nachbarschaft befindlichen Restaurant La Taverne gab es für 25€ ein leckeres 3-Gänge-Menü. 


Di, 03.09.24, Tag 26, Chambray-les-Tours-Beaugency, 114 km, 600 hm.

Nach dem Frühstück fuhren wir zum 200m entfernten Lidl. Dort kaufte Marcel sich 2 Zahnbürsten, um diese zum Reinigen seiner Fahrradkette zu nutzen. Kurze Zeit später fand sich die Waschbox, in der er die Kette mit Reiniger u Bürste bearbeitete, dosiert mit Hochdruckschlauch absprühte u danach neu fettete.

Ich nutzte den Schlauch auch, um mein Rad von getrockneter Erde u Staub zu reinigen. mit sauberen Rädern gings an den Start.

Das Wetter war durchgehend bewölkt. Temperaturen von 17-21°, so dass ich heute mit Windbreakerjacke fuhr.

In Tours trafen wir in der Stadt auf 2 Reste von alten Kirchen sowie der Kathedrale. Diese beeindruckte durch seine Höhe im Kircheninneren. Die Stadt weist auch einen guten Bestand von alten Gebäuden oder Häuserreihen/blocks auf. Bis ca. km 70 folgten wir dem Fluss Loire rechtsseitig. Die Radstrecken am Fluss sind gut befahrbar u es begegnete uns eine große Anzahl von Radreisenden.

Hier gab es riesige Weinstöcke, mit überwiegend hellen Trauben. Dazu große Acker/Maisflächen. Mit einem Traktor wurden die Reben auf Schnitt gesetzt.

Einige Burgen zeigten sich auf dem Weg. In Blois angekommen, fuhren wir über eine Brücke in die Stadt i suchten in der Innenstadt einen Fahrradladen auf. Marcels Kassette am Hinterrad wurde nachgezogen. Im Laden hätten sie meine TRP Bremse einstellen o Öl nachfüllen können.  Nach Überprüfung war dies aber nicht erforderlich, da die Bremsen ok waren. In der Stadt sind viele alte Gebäude u Sehenswürdigkeiten zu sehen. Da wir aber noch 60 km vor uns hatten, machten wir nur einen kurzen Stopp für Kaffee u Tee. Danach folgten wir der Loire auf der linken Seite. Bei Ausfahrt aus der Stadt am Flussufer entlang, folgten wir auf über 3 km Länge einer Mauer. Zu Anfang noch mit darüber liegendem Baumbewuchs. Grund dafür, ein sehr großes Chateau, welches kurzfristig mal zu sehen war. Das hinter der Mauer liegende Grundstück gehörte noch zu dem Anwesen. Weitere kleinere Chateaus folgten. Ca. 30 km vor Beaugency wurde der Himmel dunkler u es begann ein wenig zu regnen. Bis wir am Zielort waren blieb es soweit trocken u wir vom großen Regen verschont. 

Die Rebstöcke waren hier nur in geringer Zahl zu sehen und wurden durch Acker/Maisflächen ersetzt.

Im Hotel Le Relais des Templiers sind wir mit Frühstück für 96 € gebucht.  Im Ort verlaufen Wasserkanäle die an den Geländern mit unterschiedlichen Blumensorten zu sehen sind.

Beim Italiener Le Patio gab es ab 19 h ein gutes Abendessen. Über 2500 km haben wir geschafft. Donnerstag dürften wir Paris erreichen.



Mi, 04.09.24, Tag 27, Beaugency-Etampes, 111 km, 560 hm

Als ich gegen 07.40 in den Frühstücksraum kam, waren dort alle Tische mit Gästen besetzt. Ein reges Treiben beim Buffet war die Folge. Eine Gruppe von 8 Personen war auch mit dem Rad unterwegs. 

Wir starteten gegen 0830 h bei leicht bewölktem Himmel aber nur bei 16-17 °. So war fahren mit Jacke angesagt. Die Fahrt war zunächst linksseitig der loire u brachte uns über einige Ortschaften ins 30 km Orleans. Dort besichtigten wir die große Kathedrale. Nach Kaffe u Tee ging die Fahrt gleich weiter. Die ganze Region ist landwirtschaftliches Gebiet. Neben Mais u Sonnenblumen kamen jetzt große Flächen von Hirse/Rübenfeldern hinzu. Ca. 30 km vor Etampes fragte Marcel einen Bauern nach Strom für seinen Akku. Er verneinte. So fuhren wir 10 km u bekamen Strom in einem Supermarkt, wo wir was essen konnten. In den kleinen Orten zwischendurch gab es keine Bars. Die letzten 15 km ging es dann hügelig rauf u runter bis zum Ziel. Am Abend aßen wir im  Kaiten Sushi Restaurant das „all you can eat“ Buffet für 18 €. Hier liefen die Speisen über ein Laufband bzw konnte man Sachen von der Speisekarte auch direkt bestellen. Die Auswahl war gut u vielseitig.


Do, 05.09.24, Tag 28, Etampes-Paris, Zugfahrt bis Station Notre Dame

Im Hotel gab es eine gute Auswahl zum Frühstück. Dort trafen wir auch Ulli aus Lübeck, der ebenfalls heute mit dem Rad die 80 km nach Paris fahren wollte. Morgen will er mit dem TGV nach Saarbrücken u von da mit seinem Deutschlandticket zurück nach Lübeck fahren. Sein Rad will er mit der Post zurücksenden. Falls es nicht klappt, einfach jemandem schenken. 

Da es die ganze Nacht kräftig geregnet hatte u auch über Tag noch so weiter regnen sollte, viel unsere geplante Tour wortwörtlich ins Wasser.

Wir fuhren bei kräftigem Regen zum Bahnhof von Etampes mit dem Regionalzug nach Paris u stiegen bei der Station Notre Dame aus. Wir waren ca. 1 Std. unterwegs. In Paris war der Himmel dunkel wolkenverhangen. Es gab aber nur zeitweise leichten Nieselregen.

Von Ulli verabschiedeten wir uns, da er zu seinem Hotel fahren wollte. Wir machten Bilder beim Notre Dame u der nahen Umgebung. Hier handelt es sich aber  noch um eine Großbaustelle.

Danach suchten wir den Weg zum Eifelturm. Auf dem Weg dorthin fuhren wir schon an beeindruckend großen alten Gebäuden vorbei, die viel größer waren als z. B. der Berliner Reichstag. 

Die Verkehrsdichte war unbeschreiblich. Da es aber bei den breiteren Straßen Radspuren hatte, kam man besser voran. Ständig kam es zu zusätzlichen Stopps, da alle paar Minuten aus unterschiedlichen Richtungen Polizeifahrzeuge, ob Zivil o Streifenwagen mit Blaulicht u Martinshorn in der Stadt unterwegs waren. Das war den ganzen Tag über dauerhaft zu hören. 

Auf der Fahrt hatte Marcel plötzlich einen Platten am Vorderrad. Eine große Glasscherbe steckte im Mantel. Nach schneller Reparatur gings weiter. Mit Fotos vom Eifelturm fuhren wir zu unserem Hotel, dem Hotel Derby Eiffel, was wir für 2 Tage mit Frühstück für 360€ gebucht haben u in der Nähe des Eifelturmes ist. Unser Zimmer im 5. Stock konnten wir erst ab 14.30 h beziehen. 

Marcel wusch unsere Sachen im 1 km entfernten Waschcenter.

Am Nachmittag schickte uns Ulli eine Nachricht. Sein Rad konnte er bei der Post nicht loswerden. Er hat es einer jungen Frau, die an der Straße entlanglief, geschenkt. Deren Blick über das Geschenk, unbeschreiblich…

Am Abend haben wir beim Italiener in der Nähe gut gegessen. Geregnet hat es heute nicht mehr, war aber frisch u trüb. Für den morgigen Nachmittag habe ich eine Besichtigung des Eifelturms bis zum Gipfel gebucht. Je nach Wetterlage schauen wir morgen was man machen kann.


Frei, 06.09.24, Tag 29, Ruhetag in Paris

Nach dem Frühstück machten wir ab 10 h eine Bootstour auf der Saine, die 9 Haltestellen anfuhr. Ständig konnte man aus o zusteigen, um sich bestimmte Sehenswürdigkeiten anzusehen.

Ich stieg an der Anlegestelle Place de Concorde aus. An der Camps Elysees machte ich Bilder vom Arc de Triomphe  u Place de Concorde. 

Danach ging ich zurück ins Hotel. 

Die Stadt hat eine unfassbare Zahl an Sehenswürdigkeiten und schönen Altbauten, egal durch welche Straßen man läuft.

Am Spätnachmittag stand für mich der Eifelturm mit Fahrt bis zur Spitze auf dem Programm. Schneller als dort kann man kein Geld verdienen. Was für Massen an Besuchern dort waren, unglaublich. Das Wetter war heute sonnig u bewölkt. Da angenehme Temperaturen herrschten, gab es einiges an Bildern, die einem so vor die Linse kamen. Da heißt es eine gute Auswahl treffen.

Am Abend trafen Marcel u ich uns bei einem vietnamesischen Restaurant wieder u aßen dort ein leckeres Gericht.

Marcel war am Nachmittag in einem Militärmuseum.


Sa, 07.09.24, Tag 30, Paris-Compiegne, 117 km, 650 hm.

Nach gutem Frühstück im Hotel war der Start um 0830 h. Es war bewölkt mit 19°.

Es dauerte 15 km bis wir auf unserer  neue Route, dem Velo 3 Weg, waren.

Die Stadt wirkte zu Anfang wie ausgestorben. Es waren nur wenige Leute auf den Straßen zu sehen. Der Weg aus der Stadt führte sowohl an der Saine als auch an Kanälen lang. Entlang der Wasserstraßen machten nicht wenig Leute ihren Frühsport.

Erst nach ca. 30 km hatten wir das Ende der Randgebiete von Paris erreicht. Der Velo 3 führte uns über Straßen durch verschiedene Ortschaften o Straßen zwischen vielen Waldstücken. Bei km 40 waren wir wohl im Bereich der Pariser Flughäfen. Im Minutentakt flogen die Maschinen über uns hinweg oder es waren 2 Maschinen versetzt zu sehen. Bis zum Mittag hatten wir schon 65 km geschafft.

Im größeren Ort Senlis machten wir beim Lebensmittelgeschäft eine Pause u kauften uns einige Sachen. Da es leicht zu regnen begann, fuhren wir mit Regenjacken weiter.

Die Region ist weiter landwirtschaftlich geprägt, vorwiegend mit Rüben/Maisfeldern u vielen abgeernteten Ackerflächen.

Ca. 30 km vor dem Zielort wurde es wieder trocken, so dass wir problemlos das Ziel erreichten. Dort hatten unsere Akkus nur noch  10 % Leistung, da wir vorher nicht laden konnten.

Am Abend aßen in der dem Hotel gegenüber liegenden Pizzeria. 

Für Marcel gab es Pizza. 

Ich hatte mir Lasagne mit Salat bestellt. Da die Portion klein u ich noch Hunger hatte, bestellte ich mir noch eine Pizza. Das Essen war lecker.

Gesättigt gingen wir zum Hotel zurück.


So, 08.09.24, Tag 31, Compiegne-Guise, 111km, 360 hm

Auch in diesem B+B Hotel passte alles mit dem Frühstück.

Um 0830 h starteten wir unsere Tour. Zunächst war es wolkig u sonnig. So war es zu Anfang schwierig zu fahren, da die aufgehende Sonne stark blendete. Zudem war es mit 18° u 3-4 Windstärken recht frisch, so dass ich mit Jacke fuhr. Zwischendurch sah es sehr nach Regen aus. Der Wind drückte die Wolken weg. Es wurde  zunehmend sonniger u ab frühen Nachmittag auch wärmer. 

Der Velo 3 Weg führte uns fast 90 km wechselseitig des Kanals L Oise entlang. Auf den letzten 20 km als kleineren Fluß. Bis zum Mittag hatten wir schon ca. 65 km geschafft. In Chauny hatte eine Bäckerei geöffnet, wo wir frische Teilchen kauften. Marcel aß seine Sachen am Kanal. Ich suchte eine Bar auf und trank dort Tee.

Bei dem Kanal gab es alle paar km eine Schleusenkammer sowie diverse Stahlbrücken, nach deren Aussehen ihre besten Zeiten schon lange hinter ihnen lagen. 1 Brücke aus Beton, die auch noch im Betrieb war, gab es zu sehen. 

Wir kamen noch an dem Chateau Chiry Ourscamp, mit dem Abbaye-Nortre-Dame vorbei, welches sowohl als Hotellerie als auch als Abtei von Mönchen genutzt wird.

Wie auch an den letzten Sonntagen waren die Orte fast menschenleer u auch Bars waren heute geschlossen. 

Nach ca. 90 km machten wir an einer Bushaltestelle einen Stopp, da wir vorher keine Sitzgelegenheiten sahen. Hier buchte uns Marcel eine Privatunterkunft für 88€ in Guise. Es war der einzige Ort wo wir abends noch was essen konnten. Weitere Quartiere hätte es erst wieder im ca. 60 km entfernten Belgien gegeben.

Im Ort gab es die Möglichkeiten auf Döner o Pizza. Wir entschieden uns für Nr. 2. Damit hatten wir das Glück, dass es das Angebot gab, bei 2 Pizzen kostet die günstigere nur 1 €. Somit haben wir mit Getränken 23€ bezahlt.



Mo, 09.09.24, Tag 32, Guise-Maubeuge, 104 km, 710 hm

Ein Frühstück gab es in der Wohnung nicht. Nach einem Tee fuhren wir gegen 08 h zu einem Bäcker im Ort, um die dort gekauften Sachen auch gleich zu essen. Um 0830 h war der Start zur Velo 3. Der Himmel war noch stark bewölkt. Die Regenwolken wurden durch den Wind vor uns hergeschoben.  Zeitweise wurde es sonnig. Nach 45 km machten wir in einem größeren Ort in einer Bar Pause u tranken Kaffee. Gegen 13 h gab es einen kurzen kräftigen Schauer. Wir blieben trocken, da wir uns zuvor in einer Bushaltestelle unterstellen konnten. Hier aßen wir was u Marcel buchte in Maubeuge 1 Doppelzimmer mit Frühstück im  B+B Hotel für 95 €.  Durch den Schauer sanken die Temperaturen auf 14° u steigerten sich später auf 18°.

Landschaftmäßig fühlte man sich in den bayerischen Wald versetzt. Viel Wald, Wiesen/Ackerflächen, Mais, Rüben, Kartoffelfelder, in überschaubaren Größen, begleitet von ständigem Auf/Ab über 60 km.

Als wir gegen 15 h im Hotel eintrafen, stellten wir fest, dass im Hotel noch diverse Innenarbeiten durchgeführt wurden. 

Am Abend aßen wir im Restaurant, Au Bureau ein leckeres Nudelgericht.

Morgen fahren wir durch Belgien.


Di, 10.09.24, Tag 33, Maubeuge-Andenne, 126 km, 250 hm

Heute starteten wir bereits um 0810 h in Richtung Belgien. Das Wetter war sonnig/ bewölkt, jedoch nur bei 14°, so dass ich meine Beinlinge anzog. Ab 09 h fuhren wir durch Belgien. Bis zum Zielort ging die Fahrt fast die ganze Zeit wechselseitig am Kanal Ravel entlang, der uns durch kleine u größere Orte führte. Die Gegend war dicht bewaldet. Dazwischen lagen unzählige Gras/Ackerflächen  oder auch in die Höhe ragende Felsen auf deren Spitzen noch Wald war. Gerade ab Charleroi  war der Kanal durch Frachtschiffe gut befahren. Ab hier zeigte sich, dass hier viele metallverarbeitende Betriebe zu sehen waren. Zum Teil waren sie alt u hatten den Betrieb eingestellt oder wurden von neueren Werken ersetzt. Dazu gab es einige Schleusenanlagen. Kurz vor Charleroi befuhren wir ein Stück, dass weißen Tonschlamm aufwies. Neben unserer Bekleidung waren auch unsere Räder kräftig damit verschmutzt. Nachdem wir in der Stadt was getrunken hatten suchten wir eine Waschbox auf, um die Räder mit Hochdruckreiniger zu reinigen. Da die Anlage nur Bargeld u keine Kartenzahlung annahm, hatten wir das Problem passendes Hartgeld dafür zu haben. Letztlich hatte ich noch 1 € gefunden u Marcel noch 0,50 €. Bei 3 Firmen zuvor in direkter Nachbarschaft konnte man angeblich keinen 10 € Schein wechseln. Als alte Industriestadt hat Chaleroi schon bessere Zeiten erlebt, da alte Anlagen verwaist waren u auch einige Straßen mit ihren Gebäuden leer waren. Bei der Ausfahrt aus der Stadt machten wir noch einen Stop bei Lidl u stärkten uns. Bei der Fahrt am Kanal hatten wir um 1337 h die 3000 km der Tour erreicht. In Namur tranken wir Kaffee u Tee. In der Straße war reges Treiben an Mensch u Verkehr. Zuvor hatte Marcel noch eine Person mit knuffigem Hundewelpen entdeckt. Bei der Kathedrale fanden Abbauarbeiten nach einer Veranstaltung statt. Von hier Marcel das Hotel Pegard Andenne Centre für 95€.  Gegen 17 h erreichten wir das 3 Sterne Hotel. Auf das Frühstück für 17€ pro Person haben wir verzichtet. Im Ort waren mehrere Bäckereien, bei denen man zum Frühstück was finden wird. Das Hotel ist in einem alten Industriebetrieb integriert. Durch Glasscheiben kann man in eine Halle schauen.  Am Abend gingen wir zu einem Italiener in der Nähe essen.


Mi, 11.09.24, Tag 34, Andenne-Roetgen, 103 km, 900 hm

In der Bäckerei sind wir bei guter Auswahl an Backwaren u frischem Kaffee u Cappuccino gestärkt in den Tag gestartet. Deutschland war unser Ziel mit ca. 100 km.

Die ersten 45 km bis Lüttich ging es wieder am Kanal entlang. Das Wetter war trocken, aber bei 12 Grad  und dauerhaft kräftigem Wind schon ungemütlich. 

Hinter der Stadt führte uns der Weg ins Landesinnere. Bald tauchte ein Schild mit 18% Steigung auf. Dem folgte ein langes Steigungsstück, dass es in sich hatte u die Prozentzahl auch erreichte. Mit dem Pingionmotor sind auch solche Steigungen kein Problem.

Auf einem Felsvorsprung stand ein Schloss. Beim Zoomen war zu sehen, dass es nicht mehr genutzt wird u schon Bäume wuchsen.

Das Schloss wurde 2017 durch einen Großbrand stark beschädigt u wird nun nach und nach neu aufgebaut.

Auf der Strecke kamen wir am Fort Battice u einer Bunkeranlage vorbei.

Es war geschlossen. 

Durch eine Bushaltestelle vor dem Wind geschützt, konnten wir unsere Teilchen vom Bäcker genießen, bevor es auf die letzten Kilometer ging. Kurz vor Roetgen hatte Marcel einen Platten am Vorderrad, was er in kurzer Zeit wieder reparierte.

Gegen 16 h waren wir beim Hotel Gut Marienbildchen, wo wir für 140€ übernachten. Am Abend gab es ein leckeres Menü.


Do, 12.09.24, Tag 35, Roetgen-St. Sebastian, 132 km, 1000 hm

Das Frühstück war so lala… 2 Brötchen waren vorgesehen, Nachschlag mit Brot ja, mit Brötchen nein. Wurst u Käse wurden auf Angabe am Abend am Platz auf einem Teller gereicht. Weiter gab es nur Tee oder  Kaffee. Trotz großem Kaffeeautomaten war es nicht möglich, dass Cappuccino gebracht wurde. Gegen 09 h war der Start bei frischen 6°. So hieß es sich warm anzuziehen, da es auch windig war.

Der Himmel war immer wieder dunkel blau u es sah nach kräftigen Schauern aus. Durch die Eifel ging es immer wieder sportlich die Hügel rauf u runter. Neben viel Wald, Ackerflächen, Mais/Sonnenblumenfeldern gab es auch Weinanbau o Apfelplantagen.

In Kommern machten wir in der Bäckerei Quasten gegen Mittag eine Pause u gönnten uns warme Getränke u leckeren Pflaumen/ Käsekuchen.

Die Pause fiel etwas länger aus, da es nach kurzer Zeit anfing zu Hageln, dem ein kräftiger Schauer folgte. Die Temperaturen gingen erst zum Nachmittag bis auf 19 °.

Über Meckenheim ging es in Richtung Remagen, wo wir ab ca. km 95 flach am Rhein entlangfuhren. In Remagen stehen die Reste der „berühmten Brücke“, welche heute ein Friedensmuseum beherbergt. Beim dortigen Mc Donald machten wir die 2. Pause, um danach bis nach St. Sebastian durchzufahren, wo wir nach 132 km Tagestour u mit 3291 km Gesamtstrecke gegen 1715 h ankamen. Kaum 15 min später gab es auch hier einen kräftigen Schauer u danach einige große Regenbögen zu sehen.